Sprachexpedition rund um die Ostsee

Real-World-Problem

Das Lernen fremder Sprachen im Schulunterricht ist beschwerlich und schreitet nur langsam voran. Die bei den Schülerinnen und Schülern vorhandene Mehrsprachigkeitserfahrung in Bezug auf Lexik und Sprachstrukturen (für das eigene Land, im Kontakt mit benachbarten Ländern) wird im Fremdsprachenunterricht nicht als Chance zum Lernen des Deutschen als Fremdsprache genutzt.


Sprachwissenschaftlicher Transformationsprozess I

Methodische Zugänge der Mehrsprachigkeitsforschung sowie Forschungsergebnisse der Interkulturellen Kommunikation werden in Bezug auf den schulischen Fremdsprachenunterricht ausgewertet.


Konkreter sprachwissenschaftlicher Forschungsprozess

Um das Ziel einer beschleunigten Intensivierung der Lernprogression zu erreichen, werden Konzepte wie das Erheben von Sprachenkonstellationen, Interkomprehension und Sprachenmitteln didaktisch angepasst.

Lehrkräfte werden in Workshops geschult, Schülerinnen und Schüler werden zur Erstellung länderübergreifender Sprachenportraits und zur Reflexion über Spracheinstellungen angeleitet.

Der durchgeführte Unterricht und seine Befunde werden fortlaufend ausgewertet, die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler sowie diejenigen der Lehrkräfte werden evaluiert.


Sprachwissenschaftlicher Transformationsprozess II

Vor dem Hintergrund der empirischen Unterrichtsbefunde werden Unterrichtsmaterialien entwickelt, die Erkenntnisse der Mehrsprachigkeitsforschung nutzen und mit denen Schülerinnen und Schüler ihre bereits vorhandenen sprachlichen Kenntnisse und Ressourcen für das Sprachenlernen einsetzen können.


Real-World-Solution

Das Lernen von Deutsch als Fremdsprache im Schulunterricht der Ostseeanrainerstaaten wird verbessert, indem Schülerinnen und Schüler materialbasiert dazu angeleitet werden, ihre bereits bestehenden Sprachenkenntnisse auch  sprachvergleichend für den Aufbau von fremdsprachlicher Kompetenz einzusetzen. Sie können sprachstrukturelle und lexikalische Ähnlichkeiten zwischen benachbarten Sprachen entdecken, die Brückenfunktion des Deutschen im Ostseeraum verstehen und selbst Strategien zum besseren Erlernen des Deutschen ableiten.

Das Projekt wird derzeit noch ausgewertet.


Beteiligte

  • Anta Kursiša (Universität Stockholm; Lektorin Forschungsschwerpunkten in Mehrsprachigkeit, Fremdsprachenerwerb und Fremdsprachendidaktik) und Ulrike Richter-Vapaatalo (Universität Helsinki; Lektorin mit Forschungsschwerpunkten in kontrastiver Sprachwissenschaft und Mehrsprachigkeit).
  • Goethe-Institute aus Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen.
  • Schülerinnen und Schüler (14–17) aus 20 DaF-Klassen des Schuljahres 2021/2022.

Paula Breukel, Universität Würzburg