Eine studentische Kommentierung

Die vierte These unterscheidet sich unserer Wahrnehmung nach deutlich von den vorherigen Thesen: Sie bezieht sich nicht (wie die Thesen 1–3) in erster Linie auf ein fachliches Gebiet und seine Anforderungen. Sie nimmt vielmehr die Forscherinnen und Forscher selbst in den Fokus und fordert von ihnen persönliche Positionierungen und das Einnehmen von Haltungen – ein Thema, das wissenschaftstheoretisch auch in einigen Bereichen der Sprachwissenschaft (wie der Diskursanalyse und der Sprachkritik) breiter diskutiert wird (z. B. hier: Andreas Gardt, Diskursanalyse – Aktueller theoretischer Ort und methodische Möglichkeiten, in: Diskurslinguistik nach Foucault: Theorie und Gegenstände. Hg. von Ingo H. Warnke, Berlin – Boston 2007, S. 27–52; Ingo H. Warnke, Diskurslinguistik – Verdichtete Programmatik vor weitem Horizont, in: Handbuch Diskurs. Hg. von Ingo H. Warnke, Berlin – Boston 2018, S. IX-XXXIV) und in Positionspapieren zur Rolle der Sprachwissenschaft eine zentrale Rolle spielt (Aachener Erklärung zur Rolle der Sprachwissenschaft: https://spraachenblog.wordpress.com/2013/03/08/386/).

 

Unser Eindruck ist:

In These 4 verständigen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Angewandten Linguistik über aus ihrer Sicht erforderliche Werte und Haltungen. Sie sprechen sich zugleich gegenseitig Mut zu, solche Werte und Haltungen als Teil der Forschungsparadigmas der Sprachwissenschaft PLUS zu akzeptieren und zu vertreten.

       (Masterseminar im WS 24/25, Universität Würzburg)