Prototypisches Arbeitsprogramm
Prototypik meint hier ein abstraktes Modell der Arbeitsabläufe, das sich auf die unterschiedlichen Gebiete der Angewandten Sprachwissenschaft übertragen lässt. K. Knapp hat diese Vorgehensweise in der Angewandten Sprachwissenschaft in sechs Phasen modelliert:
- Feststellung eines Problems in der lebensweltlichen Praxis,
- Formulierung des Problems im Rahmen eines oder verschiedener wissenschaftlicher Paradigmen (Finden von geeigneter Terminologie, Theorie und Methodik),
- Analyse des Problems, falls notwendig inkl. Grundlagenforschung, die zu neuen Theorien und Methoden führt,
- Entwicklung und Erprobung eines Lösungsvorschlags,
- Abwägung der sozialen und evtl. ökologischen Folgen des Lösungsvorschlags sowie des Verhältnisses von Kosten und Nutzen,
- Übermittlung des Lösungsvorschlags an die Kunden bzw. Betroffenen oder an die allgemeine Öffentlichkeit mit Anleitung zur Umsetzung.
(vgl. Karlfried Knapp, Angewandte Linguistik in Deutschland – eine Disziplin?, Histoire Épistémologie Langage 33, 1 (2011) S. 117–128, hier S. 121) Mehr Informationen: https://wasistangewandtelinguistik.de/portfolio/forschungsprozesse/)
(Nils Gräf, Universität Würzburg)