Angewandte Sprachwissenschaft ist Sprachwissenschaft PLUS lösungsorientiertes Forschungsdesign.
(a) Lösungsorientierung: Angewandte Sprachwissenschaft hat eine spezifische Forschungsperspektive und verfügt über ein prototypisches Arbeitsprogramm: Sie ist gesellschaftlich kooperativ und nimmt sprachliche und sprachbezogene Probleme, Problemfelder und Ziele in den Blick. Ihr Ausgangspunkt ist problemorientiert, sie agiert aber lösungsorientiert.
(b) Transformationsprozesse: Angewandte Sprachwissenschaft erfordert unterschiedliche Transformationsprozesse: Sprachbezogene gesellschaftliche Problemfelder oder Zielvorstellungen werden in sprachwissenschaftliche Fragestellungen übersetzt. Im Anschluss an die Forschungsaktivitäten erfolgt eine weitere Transformation der sprachwissenschaftlichen Ergebnisse in Lösungsvorschläge oder Veränderungsperspektiven für die zuvor identifizierten Zielgruppen.
(c) Wechselwirkungen: Ergebnisse der Forschungsprozesse Angewandter Sprachwissenschaft (wie etwa Coachings, Handreichungen, Beratungsangebote, Therapiepläne) wirken auf die Angewandte Sprachwissenschaft (und auf die Sprachwissenschaft) zurück.
(d) Abgrenzung: Angewandte Sprachwissenschaft ist eine Wissenschaft. Sie muss sich aktiv von pseudowissenschaftlichen Ansätzen abgrenzen.