These I: Angewandte Sprachwissenschaft ist Sprachwissenschaft PLUS.

Angewandte Sprachwissenschaft ist Sprachwissenschaft PLUS.

(a) Disziplinärer Status: Angewandte Sprachwissenschaft ist keine Teildisziplin („Bindestrichdisziplin”) der Sprachwissenschaft. Sie verfügt vielmehr über ein spezifisches Programm, das im Kern sprachwissenschaftlich ist und von dieser Basis ausgehend gesellschaftliche Probleme und Problemfelder in den Blick nimmt.

(b) Forschung, Theorie- und Methodenbildung: Angewandte Sprachwissenschaft ist als wissenschaftliches Gebiet forschend und selbst theorie- und methodenbildend. Ihre erarbeiteten Befunde, Theorien und Methoden wirken auf gegenwärtige und zukünftige angewandt-sprachwissenschaftliche und sprachwissenschaftliche Forschungen zurück.

(c) Arbeitsweise: Angewandte Sprachwissenschaft arbeitet als Sprachwissenschaft PLUS trans- und interdisziplinär, empirisch und deskriptiv. Sie lässt sich aber nicht auf diese Aspekte reduzieren: Nicht jede empirisch-deskriptive sprachwissenschaftliche Studie ist zugleich Angewandte Sprachwissenschaft.

(d) Markenkern: Angewandte Sprachwissenschaft hat einen „Markenkern”, der in den Tätigkeitsfeldern (1) Beraten, (2) Lehren, (3) Professionalisieren, (4) Diagnostizieren und Therapieren sowie (5) Aufklären und (6) Informieren und Dokumentieren auf der Basis sprachwissenschaftlicher Forschungsergebnisse liegt. Die Erhebung und Dokumentation von sprachlichen Daten, ihre empirische Erforschung und ihre Vermittlung sind fundamentale Bestandteile aller Tätigkeitsfelder.